Ortsgeschichte

Ausführliche Geschichte Münchendorfs
gibt es in der CHRONIK I & CHRONIK II
zum Nachlesen, erhältlich im Gemeindeamt.


Gesammelte Werke:

Landsteiner - Ein österreichischer Schulmeister

Johann Wurth - Exklusiv-Interview

Ortsgeschichte in Kurzfassung (Zusammengestellt von Petrus Kaserer)

4300 v. Chr. Der Grundriss eines Hauses aus der Zeit von 4320 bis 4220 wurde 1995 in der Ried Dreimahden, südlich der heutigen Wertstoffsammelstelle, ausgegraben.

ca. 400 v. Cr. Kelten siedeln in unserem Gebiet.

um Chr. Geb. Römer dringen ein und herrschen bis 395 n. Ch.
Eine Römerstraße führte von Vindobona durch Münchendorf bis Scrabantia (Ödenburg, Sopron).

395 n. Chr. Die Römer müssen das Wiener Becken verlassen. Markomannen, Quaden, Goten und Hunnen folgen.

ab 6. Jhdt. Awaren dringen aus dem Osten vor.

um 600  Awaren siedeln im Gebiet von Münchendorf. Vom Friedhof der Awaren wurden im 20. Jahrhundert im Bereich der heutigen Wertstoffsammelstelle 56 Gräber gefunden, von denen 55 der Zeit von 710 bis etwa 800 zuzuordnen sind, nur eines der Zeit zwischen 630 und 650 n. Chr.
Ein Gedenkstein aus 1991 erinnert heute an diesen Friedhof. Das Wiener Becken war seit dem frühen Mittelalter Teil des bayrischen Herzogtums und gehörte zum fränkisch – deutschen Reich.

881  Dieses östliche Grenzgebiet war zur Zeit des „Ungarnsturmes“  (Magyaren) von        ca. 881 bis 955 vom bayrischen Herzog politisch und militärisch abgeschnitten.

955  Die Ungarn werden von Otto I. auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen.

991  Dem bayrischen Herzog Heinrich gelingt es, gemeinsam mit dem Aufgebot des Markgrafen Luitpold I. aus dem Geschlecht der
  Babenberger, die Ungarn zur Räumung des Gebietes bis zur Schwechat und Triesting zu zwingen.

1043  Kaiser Heinrich III. gelingt es, die Ostgrenze des Reiches entlang der March – Leitha – Linie festzulegen, so wie sie bis 1920 Bestand  hatte.

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1147  Der Babenberger Heinrich II. „Jasomirgott“, damals Markgraf von Österreich und Herzog von Bayern, und sein Bruder Konrad, Bischof von Passau, schenken dem 1133 gegründeten Stift Heiligenkreuz das predium Minchindorf. Erste urkundliche Erwähnung des Namens Minchindorf.

1462  In der Zeit des Bruderzwistes zwischen den Habsburgern Kaiser Friedrich und Erzherzog Albrecht wird Münchendorf mehrmals in Mitleidenschaft gezogen, u. a. durch Jörg von Pottendorf, der die Kirche von Minkendorf besetzte und mit Raub und Brand gegen die Ansässigen vorging.

1529-1532  Von den 67 Häusern sind nach dem Türkeneinfall 31 „öd“ (verlassen, nicht mehr bewohnbar).

1590  Es bestehen 62 Güter, fast so viel wie vor dem Türkeneinfall.

1606  60 Häuser von Heiducken unter Bocskay niedergebrannt, Kirche und Pfarrhof zerstört.

1616  29 Häuser, der Pfarrhof und das Haus des Ortsrichters Staindl abgebrannt.

1619  bis 1621: Bethlen Gábor, Fürst von Siebenbürgen, streift mit seinen ungarischen Scharen plündernd zwischen Leitha und Wienerwald und richtet große Schäden an, auch in Münchendorf, Traiskirchen und Mödling.

1644 30 Häuser abgebrannt, die ganze Ostseite.

1683 319 Münchendorfer von den Türken getötet, fast alle Häuser, Kirche, Pfarrhof, Meierhof und Herrschaftliches Wirtshaus liegen in Schutt und Asche.
Nach der Türkenbelagerung dürfte der Weinbau in Münchendorf aufgelassen worden sein.

1684  Erstmalige Erwähnung eines Schulmeisters.

1704  Kuruzzen unter Rákócsi legen Feuer und verwüsten das Dorf.

1711  41 Häuser, Kirche, Pfarrhof und Schule abgebrannt.

1773  Neubau der Pfarrkirche.

1814  Gründung einer Baumwollspinnfabrik.

1821  Umbau der Volksschule.

1830  Erstmals seit der Türkenbelagerung werden wieder Weinreben gepflanzt.

1834  16 Häuser abgebrannt.

1842  10 Häuser abgebrannt.

1861  38 Häuser und 45 Wirtschaftsgebäude abgebrannt.

1868  6 Scheunen abgebrannt.

1880  10 Häuser und Scheunen abgebrannt.

1914 – 1918  der 1. Weltkrieg fordert 43 Todesopfer

1916  Die Baumwollspinnerei muss den Betrieb schließen. Es gibt keinen Baumwollimport.

1920  Gründung des Sportklubs Münchendorf

1934  Gründung der obi – Obstverwertung.

1938  Die Gemeinde Münchendorf wird der Stadt Wien eingegliedert. Der Bezirk Mödling wird der 24. Bezirk der Gemeinde Wien.
In Münchendorf wird ein „Einsatzflughafen“ für die Luftwaffe errichtet

1939  Beginn des 2. Weltkrieges

1945  Ende des 2. Weltkrieges, Münchendorf hat 84 Todesopfer zu beklagen, von 154 Häusern sind 9 total zerstört, 74 beschädigt.

1947  Von dem 1945 schwer beschädigten dreigeschossigen Gebäude der Spinnerei wird beim Wiederaufbau nur das Erdgeschoß errichtet, in dem nun eine Weberei betrieben wird.

1954  Ab 1. September wird Münchendorf wieder eine selbständige Gemeinde

1957  Die ehemalige Spinnerei wird nun zu einer Schuhfabrik umgebaut.

 

Hauptstraße/Kirchenplatz




1961  Das von der Gemeinde gebaute Dr. Karl Rennerhaus mit 10 Wohnungen ist fertig gestellt.

1963  Das neue Gemeindewohnhaus am Standort Hauptstraße 1a mit 7 Wohnungen ist bezugsfertig.

1964  Die zwei Objekte der Wohnhausanlage, Theodor Körnerhof, mit je 11 Wohnungen werden eröffnet.

1970  Im Neubauobjekt (Amtshaus mit Kindergarten) Hauptstraße 32 nimmt der Kindergarten den Betrieb auf.

1971  Erste Sitzung des Gemeinderates im Amtshaus, Objekt Hauptstraße 32

1971  Die Musikschule Münchendorf, eine Expositur der Musikschule Mödling, nimmt in einem Raum des Hauses Hauptstraße 33 den Betrieb mit einer Lehrkraft auf.

1973  Das Objekt Kirchenplatz 5, mit Räumen für die Gendarmerie, Postamt und Feuerwehr, sowie zwei Wohnungen wird gebaut.

1975  Das Wohnhaus in der Himbergerstraße 5 mit 12 Wohnungen ist fertig. 1985 Das Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 33 wird feierlich eröffnet.

1985  Eröffnung des renovierten und umgebauten Pfarrstadels als Veranstaltungszentrum.

1990 Errichtung von Wertstoffsammelinseln mit vorbildlichem Mülltrenn- und Sammelsystem. 

1991 Eröffnung des Wertstoffsammelsystems mit Problemstofflager auf der ehemaligen Deponie der Gemeinde. Der Friedhof wird erweitert. In einem Zubau zum Amtshaus Hauptstraße 32 wird der Betrieb einer zweiten Kindergartengruppe aufgenommen. 

1992  Gemeindeamt in der Hauptstraße 32 wird erweitert, räumlich modernisiert und mit einer neuen EDV-Anlage ausgestattet. 

1995  Eröffnung der neuen Volksschule in der Sportplatzstraße, errichtet nach bauökologischen Kriterien. Eröffnung der neuen Münchendorfer Verbandskläranlage. Die Musikschule wird neu organisiert und übersiedelt in das Gebäude der alten Volksschule am Kirchenplatz. Die Gemeindebibliothek erhält Räumlichkeiten in der alten Volksschule. Eine Betreuung für Volksschulkinder am Nachmittag (Hort) in der neuen Volksschule wird angeboten. Neue Sport- und Freizeitvereine werden gegründet. 

1996  Eröffnung der lang ersehnten Ortsumfahrung Münchendorf und der Autobahnspange A2 und A3. Das Betriebsgrundstück der Firma Julius Meinl in der Himbergerstraße, ehemals obi Obstverwertung, wird von Bauland-Betriebsgebiet in Bauland-Kerngebiet umgewidmet. Die Planung für 80 Wohnungen beginnt. Eröffnung des Genossenschaftswohnhauses in der Hauptstraße 32, vor dem ehemaligen Gemeindeamt. 

1997  Massive Hochwasserschutzmaßnahmen im Flussbett der Triesting sollen künftige Hochwasserkatastrophen verhindern. 

1998  Der Kanalbau im Gemeindegebiet ist abgeschlossen. Die Hauptstraße wird neu gestaltet. Die Sanierung der Pfarrkirche wird nach sieben Jahren Bauzeit abgeschlossen. 

1999  Beginn der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt („Rückbau“ der Bundesstraße). Übergabe der Wohnungen des 1. Bauabschnittes im Wohnpark Münchendorf in der Himbergerstraße 10-12, auf dem Areal der ehemaligen Obstverwertung obi. Wiedereröffnung der wegen gründlicher Renovierung seit 1992 nicht benutzbaren Pfarrkirche St. Leonhard. 

2000  Abschluss der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt, bepflanzen der neu geschaffenen Grüninseln. Übergabe der Wohnungen des 2. Bauabschnittes im Wohnpark Münchendorf. 

2001  In der alten Volksschule wird ein Raum für die Betreuung von Kleinkindern adaptiert, weil aus Platzmangel nicht alle Kinder in den Kindergarten aufgenommen werden können. 

2003  In einem Neubau in der Sportplatzstraße wird der Betrieb einer dritten Kindergartengruppe eröffnet. 

2006  Das Gemeindeamt übersiedelt in das neu errichtete Gemeindeamt in der Trumauerstraße 1. 

2007  Die Feuerwehr übersiedelt in das neue Feuerwehrhaus in der Trumauerstraße 1.
Ab Herbst 2007 gibt es eine Kleinkinderbetreuung (unter 2 ½ Jahren) in der alten Volksschule. 2010 Der neue Kindergarten in der Himbergerstraße für zwei Gruppen geht in Betrieb. 2012 Ein „Containerhort“ für drei Gruppen, zur Nachmittagsbetreuung von Schülern der Volksschule, wird neben der Volksschule aufgestellt.

  Autor: Petrus Kaserer 10/2012


Der Ort hat sich besonders in den letzten Jahrzehnten von einem ursprünglich bäuerlichen Straßendorf zu einer attraktiven Wiener Umlandgemeinde entwickelt. Der starke Zuzug nach Münchendorf beweist, dass es sich um eine attraktive, lebenswerte Gemeinde handelt, die sich ihren liebenswerten ländlich/dörflichen Charakter und das wunderschöne umliegende Kulturland, erhalten hat.

Münchendorf ist heute mit einer guten Infrastruktur ausgestattet. Das Kanal- und Wasserleitungsnetz ist, bis auf wenige Ausnahmen, flächendeckend errichtet. Die wichtigsten Straßen und Wege sind fertig gestellt und in ihrer Ausführung einem schönen Ortsbild angepasst. Die Müllentsorgung und –trennung entspricht dem Stand der Technik. Viele MünchendorferInnen forcieren auch die Müllvermeidung. Die Nahversorgung ist gewährleistet, wiewohl die Gemeindevertretung versucht, zusätzliche Nahversorgungseinrichtungen in Münchendorf anzusiedeln. Ärzte sind vorhanden. Ein Kindergarten mit zwei Gruppen, sowie ein zweiter eingruppiger Kindergarten, eine Volksschule, eine Musikschule und eine Tagesbetreuungseinrichtung stehen zur Verfügung.

Zahlreiche Gewerbebetriebe haben sich angesiedelt. Auch für das kulinarische Wohlbefinden wird in Münchendorf durch mehrere Gastbetriebe gesorgt. Besonders stolz dürfen wir auch auf die Münchendorfer Weine sein. Insgesamt laden 9 Heurigenbetriebe ein, das reichhaltige Wein- und Buffetangebot zu nutzen. Das Kultur- und Vereinsleben hat in den letzten Jahren eine neue Blüte erfahren, und der Umweltschutz, als Beitrag zu einer höheren Lebensqualität unserer Gemeindebürger, wird ganz groß geschrieben.

Münchendorf wird sich in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickeln. Zahlreiche neue Bauvorhaben zeigen von einer ungebrochenen Attraktivität als Wohngemeinde. Aber auch immer mehr Firmen entdecken Münchendorf als Alternative zu den großen Betriebsstandorten im Bezirk Mödling.